Strategie-Update 3. Quartal 2023

06.10.2023

Zinsen: «higher for longer» – Katerstimmung am Markt.
Wer gedacht hat, die Notenbanken würden die Zinsen bereits Ende 2023 oder Anfang 2024 wieder senken, wurde eines Besseren belehrt. Die Inflationszahlen kommen zwar in allen Industrieländern langsam zurück, aber die Wirtschaft vor allem in den USA bleibt robust. Der Arbeitsmarkt dort ist weiterhin zu stark und übt somit Inflationsdruck auf die Löhne aus. Aus diesem Grund hat die US-Notenbank FED ihr Wording im September angepasst und spricht von Zinssenkungen frühestens Ende 2024 («higher for longer»). Auch wenn der Anstieg der Leitzinsen erst einmal eine Pause eingelegt hat (USA und SNB), bzw. langsam auslaufen dürfte (EZB), bereiten die am langen Ende deutlich gestiegenen Zinsen in den USA den Investoren zunehmend Kopfzerbrechen. In der Folge litten die Aktienkurse, denn für die Bewertungen der Unternehmen ist die Abdiskontierung inzwischen ein erheblicher Faktor geworden. Anfang Oktober sind die Renditen für 10-jährige US Treasuries nahe der 5% Marke. Dieser Bereich gilt historisch betrachtet oft als Wendepunkt im Markt, denn «sicheres Geld» bzw. sichere Rendite wird gegenüber Aktien nun zur validen Alternative. Nach der Sommerflaute an den Börsen hat der September auch dieses Jahr einmal mehr bewiesen, dass er oft der schlechteste Börsenmonat des Jahres ist. Während noch im Laufe des Jahres Sektorrotationen den Markt beherrschten und nur 7 Unternehmen aus dem S&P 500 den Index antrieben und zugleich 493 Aktien mehr oder wenig an Ort traten, verlor der Aktienmarkt in den Sommermonaten und speziell im September in der Breite an Wert. Sowohl in den USA als auch in Europa sahen wir Korrekturen je nach Index von 5-9% im Laufe der letzten Wochen. Wir sollten uns aber davon nicht verunsichern lassen, denn inzwischen sind einige Aktien und Sektoren wieder deutlich attraktiver geworden und bieten für langfristig orientierte Anleger Chancen. Wichtig dabei ist, nur in solchen Sektoren und Unternehmen investiert zu sein, die gerade bei deutlich gestiegenen Zinsen solide Bilanzen mit geringer Verschuldung aufweisen und zudem in der Lage sind, die Inflation über Preissteigerungen weiterzugeben. Mit Zinsen nahe – oder wie in den USA über – der Inflationsrate sollten Obligationen auch wieder langsam Einzug in ausgewogene Strategien als Alternative zu guten Aktien finden.

Lesen Sie mehr dazu im Strategie-Update aus dem dritten Quartal 2023.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne in persönlichen Gesprächen zur Verfügung.

 

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